Leichte Sprache

Heute habe ich meine Wahlbenachrichtigung für die Bundestagswahl erhalten.
Wie bereits in den vergangenen Jahren werde ich auch diesmal wieder Briefwahl beantragen. So kann ich mir das in Ruhe durchlesen, bevor ich meine Kreuze mache.

Positiv aufgefallen ist mir, dass man sehr um Barrierefreiheit bemüht ist.
So gibt es da etwa den Punkt „Informationen in leichter Sprache“.
Ein entsprechender Internet-Link ist in dem Anschreiben aufgeführt .

Dort werden zu verschiedenen Themen rund um die Wahl Informationen bereitgestellt.

So heßt es etwa unter der Überschrift „Was ist die Erst-Stimme“:

Die Erst-Stimme steht auf dem Stimm-Zettel
auf der linken Hälfte.
Da stehen die Bewerber
von dem Wahl-Kreis.
Das sind die Wahl-Kreis-Bewerber.
In jedem Wahl-Kreis gibt es andere Wahl-Kreis-Bewerber.

Dieses Foto zeigt einen Stimm-Zettel.

Mit der Erst-Stimme können Sie einen Bewerber
von Ihrem Wahl-Kreis wählen.
Der Bewerber mit den meisten Stimmen
kommt direkt in den Bundest
ag.

Bei jedem Bewerber steht
der Wohnort und der Beruf dabei.
Außerdem steht dort,
in welcher Partei er ist.

Ich bin da gespalten.
Ein Teil vom mir hält es für eine rührende Geste, auf diese Weise auch Menschen mit Behinderung und / oder an Demenz Erkrankte einzubeziehen.
Ein anderer Teil fragt sich, inwieweit es sinnvoll ist, einen komplizierten Link für solche Adressaten in ein Schreiben zu packen, damit die die Informationen abrufen können.
Und ein dritter Teil sieht leider die Beamten vor sich, während sie diese Texte verfassen …

Als sie noch gesund war, ist meine Mutter bei Wind und Wetter zum Wahllokal.
Sie hat immer gesagt, das sei ihre Bürgerpflicht.
Gestern habe ich sie gefragt, ob sie wählen möchte …

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